AUS DEN AUGEN, AUS DEM SINN?

Was tun mit alter, ausgedienter Kleidung, die du nicht mehr trägst?

Im Folgenden erfährst du einerseits was mit deiner alten Kleidung passiert und wie du dem Wegwerf-Trend ganz einfach entgegenwirken kannst.

Wie gut kennst du deinen Kleiderschrank?

Wie du vielleicht an deinem eigenen, häufig überfüllten Kleiderschrank merkst, war es noch nie so einfach wie heute viel Kleidung zu besitzen. Es wird massig produziert und die Preise sind dabei immer weiter gesunken. Frauen besitzen in Deutschland durchschnittlich 118 Teile, Männer rund 73 – dabei sind Socken und Unterwäsche nicht miteingerechnet. Außerdem kommen jährlich über 60 Teile dazu.(Quelle) Aber nun zu dir: Laut Greenpeace Umfrage werden ca. 20% aller Kleidungsstücke im Schrank maximal 2-mal getragen. Ein weiteres Fünftel weniger als 1-mal in 3 Monaten – wie sieht es bei dir aus? Kannst du dich bei manchen Kleidungsstücken noch daran erinnern, wann und wo du sie zum letzten Mal getragen hast?

Wenn du den Selbsttest machst und feststellst, dass du einige Sachen gar nicht mehr trägst und ergo nicht mehr benötigst, solltest du darüber nachdenken, was du damit anstellst. Einer der häufigsten Gedanken “Ich behalte es, denn es kann ja sein, dass ich es zukünftig doch noch mal tragen werde” ist angesichts der Tatsache, was mit Altkleidung teilweise geschieht, nicht die schlechteste Antwort.

Ab in die Tonne

Auch beim Aussortieren von Kleidung hat sich einiges getan. Logisch, wenn wir ständig Einkaufen, wäre ohne das Entsorgen, Verschenken, Spenden, etc. schließlich schon nach kurzer Zeit kein Platz mehr im Kleiderschrank. Aber schon nach weniger als einem Jahr entsorgen? Das muss wohl an der Schnelllebigkeit und niedrigen Preisen liegen, denn warum sonst kauft man sich etwas, das man nach kurzer Zeit schon wieder entsorgt?

Wie häufig sortierst du deine Sachen aus und was machst du damit? Vielleicht in den Altkleider-Container?

Altkleider und was damit passiert

Falls deine Antwort der Altkleider-Container war, dann gesellen sich deine Sachen zu den ca. 1.000.000 Tonnen anderer Textilien in Deutschland - jährlich.(Quelle) Wie du in der Grafik sehen kannst, wird davon allerdings ein Großteil eben nicht gespendet, sondern in Ländern Afrikas und Osteuropas weiterverkauft. Das klingt zunächst mal nicht verkehrt – jedoch wird mit den wesentlich günstigeren Altkleiderpreisen dem jeweiligen Markt erheblich geschadet. Deshalb ist es wichtig darauf zu achten, wer den Altkleider-Container aufgestellt hat. Nur bei Institutionen mit Gemeinnutzen, wie beispielweise dem Roten Kreuz, werden die Sachen gespendet bzw. teilweise auch verkauft. Der Erlös geht dann wiederum an gemeinnützige Projekte. Die Erlöse durch kommerzielle Organisationen sind zweckungebunden, wie jedes freiwirtschaftlich denkende Unternehmen auch.

Wie bei Kleidung selbst gibt es für dich als Verbraucher auch hier einige Siegel, welche für die notwendige Transparenz sorgen. Du findest sie hier: media230402A.pdf (verbraucherzentrale.de)

Wegwerf-Trend – Was kann ich tun?

Reparieren
Ein häufiger Grund für das Aussortieren ist ein Mangel wie beispielsweise ein Loch im Kleidungsstück. Aber: Viele Dinge kann man selbst reparieren oder im Zweifel von einer Schneiderei erledigen lassen. Handelt es sich dabei um ein qualitativ hochwertiges Produkt, so ist die Neuanschaffung meist deutlich teurer als eine Reparatur. Womit wir beim nächsten Punkt wären.

Auf Qualität und somit Langlebigkeit setzen
Wenn dir ein Teil besonders gut gefällt, wäre es doch schade, wenn es nach kurzer Zeit kaputt ginge. Wenn du beim Einkaufen bereits auf nachhaltige Label setzt, wird dir sowas i.d.R. nicht widerfahren. Denn: Hersteller von nachhaltiger Kleidung wissen um die Umweltauswirkungen, welche mit jedem Jahr des Tragens deines Lieblingsteils reduziert wird.

Second Hand kaufen
“One persons trash is another persons treasure” - Das Kaufen von bereits getragenen Sachen sowie der Weiterverkauf, tragen ebenfalls zu einer besseren Ökobilanz bei. Durch die Nutzung verschiedener Onlineportale und Apps ist dies nicht nur deutlich leichter als früher, du kannst damit auch ein bisschen was dazuverdienen.

Unser Tipp: Fast Fashion setzt auf niedrige Preise, weil diese zu Spontankäufen anregen. Wenn du einfach mal einen Tag vergehen lässt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass du dir die Sachen wahrscheinlich gar nicht erst kaufen würdest.

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