Der Drang zur Veränderung – Raphaels Werdegang im Schnelldurchlauf

Wie alles begann…

Ich bin in einer kleinen Stadt im nord-östlichen Baden-Württemberg aufgewachsen. Schon als Kind/Teenager drehte sich bei mir alles um Sport. Mit fünf fing ich im Handball-Verein an, das hieß zwei Mal pro Woche Training, am Wochenende Ligaspiele und zwischendurch Individualtraining. Im Sommer ging ich mit meiner Familie am Mittelmeer windsurfen, im Winter ski- und snowboardfahren. Dazu noch mountainbiken, man muss ja auch im Frühjahr und Herbst etwas zu tun haben. Durch meine Neugierde Neues auszuprobieren habe ich zwischenzeitig sogar Golf gespielt (ja, ihr dürft jetzt lachen…).

 

Wachstum über Alles?

Mitte 2013 zog ich für mein BWL-Studium nach München, wo ich hauptsächlich lernte, wie man wie man seinen Lebenslauf perfektioniert und Firmen zu mehr Profit verhilft, um ihre Shareholder zu beglücken. Genauso, wie Justus es sich wünscht. Dazu gehörte auch ein anständiges Praktikum, am besten in der Unternehmensberatung. Doch anstatt mich im Anzug zum Affen zu machen, ging ich zu einem großen amerikanischen Versandhändler. „Jung, innovativ und anders“, dachte ich. Von wegen! Ich sah, wie Internetriesen agieren und mit ihren Mitarbeiter:innen umgehen. 50-60 Arbeitsstunden pro Woche waren für viele Mitarbeiter:innen normal. Und wofür? Um noch mehr zu verkaufen und die Umsatz- und Profitziele zu erreichen. Egal, was, warum und an wen. Es ging immer nur darum, noch höher, noch weiter zu gehen.

Fun Fact: Eine Studie in Israel zeigte, dass die Relevanz für altruistische Werte wie Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Loyalität bei Wirtschaftsstudent:innen im Laufe ihres Studiums abnimmt. (Quelle: Raworth, K. (2017). Doughnut economics: seven ways to think like a 21st-century economist. Chelsea Green Publishing.)

 

Wir brauchen eine neue Art des Wirtschaftens

Etwa zur gleichen Zeit begann ich meine Lebensweise und deren Auswirkungen auf unseren Planeten zu hinterfragen. Ich befasste mich mit Ernährung, Umweltschutz und neue Arten des Wirtschaftens. Ich reduzierte meinen Konsum und gestaltete ihn nachhaltiger. Mein bestes Beispiel ist wohl der komplette Verzicht auf Fleisch und Fisch, was meine brasilianische Mutter überhaupt nicht lustig fand. Mir wurde bewusst, dass sich nur etwas verändern lasst, wenn man selber aktiv daran mitarbeitet. Während meines Masterstudiums in Amsterdam hat sich dieses Bewusstsein noch weiter verstärkt und der Drang danach, ein eigenes Unternehmen zu starten, wuchs. Mir war jedoch klar, dass ich kein typisches Start-Up mit maximaler Wertsteigerung und schnellstmöglichem Exit aufbauen wollte. Für eine nachhaltige Zukunft braucht es eine neue Art des Wirtschaftens. Eine Wirtschaft, die Gewinn nicht über Mensch und Natur stellt.

Einige Jahre später lernte ich Fabi kennen, der meinen Drang zur Veränderung teilte. Nach vielen verrückten Ideen, Stunden hitziger Diskussionen und Tests entstand schließlich PLANETICS. Doch dazu mehr in einem separaten Post. 😊

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