Wie viel Kleidung brauchen wir?

Die Welt ertrinkt in Bekleidung

Wie viel Kleidung brauchen wir eigentlich? Eine Frage auf die wohl jeder eine andere Antwort geben würde. Notorische Besserwisser, wie unser Co-Gründer Alex, würden direkt entgegnen: “Definiere brauchen!”. Nun, jetzt mal ernsthaft, wann habt ihr das letzte Mal an zwei aufeinanderfolgenden Tagen das gleiche Outfit angezogen – Socken und Unterwäsche hiervon ausgenommen? Es scheint vielen von uns beinahe peinlich zu sein, in einem Outfit mehrmals innerhalb einer kurzen Zeit gesehen zu werden. So ist es kaum verwunderlich, dass die Anzahl der Kleidungskäufe sich im Zeitraum von 2000 bis 2015 verdoppelt hat und eine weitere Verdoppelung bis 2030 prognostiziert wird (Quelle).

 

Gut für die Textilindustrie und damit wohlmöglich auch für PLANETICS, könnte man meinen. Jedoch ist das insgesamt überhaupt nicht positiv, insbesondere für unsere Umwelt, da reichlich Ressourcen verbraucht werden und die Endprodukte häufig im Kleiderschrank versauern.

Shopping - die Lieblingsdroge der Deutschen

Auch zukünftig wird sich an dieser Entwicklung wohl nicht viel ändern. Warum ist das so und wieso wächst der Konsum neuer Kleidung so viel schneller als die Bevölkerung

Kleidungskonsum pro Kopf weltweit

Forscher haben versucht dieses Phänomen wissenschaftlich zu erklären und haben bestätigt, dass die meisten bereits zu wissen vermuten: Einkaufen kann bei einigen Personen Glücksgefühle auslösen, welche denen von Drogen oder auch denen beim Sex sehr ähnlich sind (Quelle). Das Gefühl dürfte jedem von uns bekannt sein. 

Unternehmen können dieses Gefühl triggern und locken daher mit verschiedenen Rabattaktionen. Der Clou hierbei: Dieses Gefühl verstärkt sich, wenn du beim Verlangen nach etwas den Preis siehst und dieser unter deinen Erwartungen liegt. Umgekehrt verhält es sich bei höheren Preisen als erwartetet.  

Hier ein Fallbeispiel, an dem du siehst, wie dieser Effekt bei uns wirkt 

Die neue Sportleggings hat eine UVP von 69,-. Heute bekommst du sie jedoch für sensationelle 50,-. Wie siehst du das: 19,-€ gespart oder 50,-€ bezahlt?  

Natürlich ist auch beides denkbar. Das Problem bei der Jagd nach den Glückshormonen ist, dass eben wie bei Drogen auch beim Einkaufen neuer Kleidung das Hoch irgendwann vorbei ist und man stets auf der Sache nach dem nächsten „High“ ist. Irgendwie logisch. 

Um dieser Preissensibilität entgegen zu wirken, greifen die meisten Hersteller auf Billigware zurück. Diese Billigware gepaart mit Preisdruck führt oft dazu, dass am falschen Ende gespart wird. Und das geht meist zu Lasten der Näher:innen in Fernost sowie deren Trinkwasser und letztendlich unserer geliebten Natur.   

Was kann ich dagegen tun?

Die gute Nachricht: Du musst nicht gänzlich auf deine Portion Glückshormone verzichten. Dieses Hoch ist auch durch Sport selbst zu erreichen. Beim Laufen beispielsweise spricht man vom sogenannten Runner’s High. Und falls du nicht direkt losrennen willst, hier hast du noch zwei einfache Tipps:

  1. Wenn du etwas kaufst, achte darauf, dass es nachhaltig hergestellt wurde. Nachhaltig? Das kann z.B. heißen, dass recycelte Materialien verwendet wurden. Auf diese Art und Weise werden zum einen Ressourcen wie Wasser und CO2 geschont und zum anderen wird kein Rohöl verwendet. Rohöl ist Hauptbestandteil bei Herstellung von Polyester und Polyamid. Natürlich kannst du auch auf Bio-Materialien setzen, welche aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wurden. Tencel® ist ein solcher Stoff, der nur einen Bruchteil des Wassers von konventionellen Chemie-Fasern benötigt und aus Holz von ökologischer Forstwirtschaft stammt (Quelle).
  2. Es gibt mittlerweile einige interessante Dokumentationen über Minimalismus, u.a. auch auf Netflix. Hierbei muss nicht immer von einem Extrem ins nächste gehen. Es sind allerdings gute Orientierungspunkte, so dass man langsam ein Bewusstsein dafür entwickelt, ob man etwas wirklich braucht oder, ob es “nice to have” ist. Wirf hierzu gerne einen Blick in deinen Kleiderschrank. Du wirst einige Teile sehen, die du mindestens jede zweite Woche trägst, aber mit Sicherheit auch einige, bei denen du zugeben musst “keine Ahnung, wann ich das das letzte Mal anhatte”.

 

In jedem Fall liest gerade einen Blogeintrag auf einem Marktplatz für nachhaltige und faire Sportartikel. Daher sind dir unsere Tipps wahrscheinlich gar nicht so neu 😊.

 

 

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