Nicht alles Gold, was glänzt

Seit dem 23.Juli 2021 laufen nun die 32. Olympischen Spiele in Tokio, wo sich wieder mehr als 11.200 Spitzenathlet:innen aus über 200 Nationen in 33 verschiedenen Disziplinen messen werden(Quelle, Quelle). Für viele Menschen da draußen sind die Olympischen Spiele das Sportereignis des Jahres und blicken deshalb mit voller Freude nach Tokio.

Warum wir jedoch auch mit kritischem Auge nach Tokio schauen sollten, welche Rolle hier Nachhaltigkeit spielt, warum Olympia doch so wichtig für den Sport ist und welche Disziplinen die PLANETICS-Disziplinen sind, verraten wir euch in diesem Blogbeitrag.

Olympische (Rück)-Bewegung

Die Essenz der Olympischen Spiele ist die Olympische Bewegung, die 1894 durch Pierre de Coubertin begründet wurde. Dieser Werteansatz umfasst verschiedene Elemente, wie Höchstleistung und Wettkampf („citius, altius, fortius“), Sportlichkeit (Fair Play und Ritterlichkeit), Internationalität und Nationalismus (Völkerverständigung und kulturelle Vielfalt), Elitenidee und Chancengleichheit etc. (Quelle).

Wenn man diese Grundtugenden heute mit dem Vorgehen des höchsten Gremiums der Olympischen Spiele, dem IOC, vergleicht, könnte man erkennen, dass diese Olympische Bewegung eher eine Rück-Bewegung sei – nämlich ein Rückschritt in veraltete Zeiten und Ansichten. Ein jüngstes Beispiel hierfür ist die stark kritisierte Vergabe der olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Trotz der in der IOC-Agenda 2020 beschlossenen Empfehlung zur Wahrung der Menschenrechte traf man mit Peking eine äußerst fragwürdige Entscheidung (Quelle).

Viele Expert:innen rechnen nun damit, dass einige Menschenrechtler:innen in China wegen dieser Fehlentscheidung in ernsthafte Schwierigkeiten (Haft, gar Tod) geraten werden. Grund hierfür ist die verstärkte Verfolgung von Uiguren, Tibetern, Mongolen und Anhänger der Demokratiebewegung (Quelle).

Auch die jetzigen Olympischen Spiele stehen unter keinem guten Stern und dürften nicht ganz im Sinne der Olympischen Bewegung stehen. So wird die Austragung trotz der globalen Pandemie weiterhin kritisiert, gerade weil man keine Rücksicht auf die japanische Bevölkerung und der weltweiten Situation nimmt. Vielmehr wird scheinbar eher darauf geachtet, dass dem IOC und dem Ausrichterland nicht Milliarden von Euro durch die Lappen gehen (Quelle).

„Dabei sein ist alles“ gilt leider nicht für Nachhaltigkeit

Ein großes Problem der Olympischen Spiele (Sommer & Winter) ist der Wechsel des Austragungsortes alle vier Jahre. Warum eigentlich? Von jedem neuen Austragungsort wird immer das komplette, infrastrukturelle Angebot gefordert (Sportstätten, Hotels, Olympische Dorf, etc.), welches speziell für die Spiele geschaffen wird. Leider bleiben diese neuen Kapazitäten, gerade die Sportstätten, im Anschluss an die Spiele meist ungenutzt und verwildern. Ein Großteil der Wettkampfstätten in Athen beispielsweise steht heute leer (Quelle).

Nicht nur die weiten Wege zu den verschiedenen Sportstätten, sondern auch die typischen klimatischen Bedingungen eines Austragungsort sind der Nachhaltigkeit oft ein Dorn im Auge. Beispielsweise muss bei den Winterspielen 2022 in China das Wintersportgebiet erst geschaffen werden, das nicht ohne Eingriffe in die Natur möglich sein wird. Darüber hinaus muss das fehlende Schneevolumen durch Kunstschnee ausgeglichen werden. Von der hohen Luftverschmutzung in und um Peking mal abgesehen(Quelle).

Unter anderem sorgen diese Gründe immer mehr dafür, dass die Rufe nach „grünen Spielen“ lauter werden – und das ist völlig verständlich (Quelle).

Einmaliges Erlebnis für (fast) alle

Trotz der ganzen Diskussion in puncto Vergabe, dem IOC selbst, etc. stehen bei den Olympischen Spielen immer noch die Athlet:innen im Vordergrund. Für die aller meisten sind die Olympischen Spiele das Sport- gar Lebensereignis schlechthin. Gerade für die typischen Sportarten von Olympia, wie Leichtathletik, Ringen, Schwimmen oder auch Fechtern bedeutet eine solche Teilnahme alles. Die Sportler:innen dieser Sportarten fiebern ihr ganzes Leben auf eine Teilnahme hin und trainieren mehrere Jahre für eine mögliche Goldmedaille - alles eben für diesen einen Moment.

Besonders für diese Personen, die abseits von Olympia eher im Schatten der großen Volkssportarten stehen, bietet Olympia die einmalige Gelegenheit leichter Sponsoren zu finden. Sponsoren, die den Lebensweg der Athlet:innen finanziell erleichtern und ihnen somit den absoluten Fokus auf den Sport ermöglichen.

Auch deshalb gilt es nicht all das, was mit den Olympischen Spielen in Verbindung steht, schlechtzureden. Daher tut man gut daran das sichtlich Schlechte nicht auf diese Sportler:innen zu übertragen. Ganz nach dem Motto „Do not hate the players, hate the game “.

Triathlon, Surfen und Stabhochsprung

Olympia und all die damit verbundenen Aspekte sind seit ein paar Wochen regelmäßiges Gesprächs- und Diskussionsthema im Hause PLANETICS. Wir können die Entscheidungen und Aktionen des IOC auch weder verstehen noch nachvollziehen. Dennoch halten wir es gerade mit den Athlet:innen, die sonst nie eine solche Bühne erfahren. So hat jeder von uns eine Lieblingsdisziplin, die er genau verfolgen wird.

Alex wird bei den Spielen auf jeden Fall das Geschehen der Stabhochspringer:innen verfolgen. Warum? Ihn hat in seiner Kindheit eine Stabhochspringerin besonders beeindruckt: Yelena Gadschijewna Issinbajewa. Sie gilt als erfolgreichste Stabhochspringerin aller Zeiten, die immer wieder auch ihre eigenen Rekorde neu verbesserte.

Fabian wird dagegen gespannt vor dem Fernseher sitzen, wenn die Entscheidungen im Triathlon-Wettbewerb fallen. Die Faszination an dieser Sportart ist daraus entstanden, dass nahezu keine andere Sportart eine solche Balance in Sachen Ausdauer und Geschwindigkeit erfordert.

Raphael wird auf alle Fälle die ersten Olympischen Spiele seiner Lieblingssportart Surfen verfolgen. Als passionierter Surfer ist er besonders darauf gespannt, wie die Wellen am Tsurigasaki Surfing Beach in Ichinomiya, rund 65 Kilometer außerhalb Tokios, sein werden.

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